Future Work Stories*

Mit Schülerin Klara Grün

Eine neue Generation betritt die Bühne der Arbeitswelt und trifft auf eine Kultur des Wandels. Wer sind die Vertreter*innen dieser Generation? Was ist ihnen wichtig im Arbeitsleben? Welche Werte wurden ihnen vermittelt und wie werden sie dadurch die Berufswelt verändern?
Diesen Fragen wollten wir nachgehen und haben uns mit fünf von ihnen getroffen – auf dem Schulhof, im Café, am Arbeitsplatz, auf dem Sportplatz. Eben da, wo das Leben für sie spielt. Und wir durften erfahren, wie unterschiedlich diese jungen Biografien bereits sind: von vagen Ideen zur Berufswahl bis hin zu fortgeschrittenen Karrieren ist bei unseren fünf Protagonisten - im Alter von 16 bis 25 Jahren - alles vertreten.

16.30 Uhr, der Nachmittagsunterricht ist gerade vorbei. Wir treffen Klara und ihre beste Freundin Mia auf dem Pausenhof ihrer Schule in Berlin-Kreuzberg. Die 16-Jährige Klara ist unsere jüngste Interviewpartnerin. In drei Jahren wird sie Abitur machen. Ein wenig kann die Arbeitswelt also noch warten, und trotzdem macht sich Klara natürlich schon so ihre Gedanken über die spätere Berufswahl.
Ob sie ein Studium oder Ausbildung machen möchte, weiß Klara noch nicht, dafür hat sie bereits ein paar andere Vorstellungen, z.B. bezüglich des Berufsfeldes, der Arbeitszeitgestaltung oder auch, welche Rolle Geld einmal spielen könnte.

Mia, Klaras beste Freundin, leistet uns während des Gesprächs Gesellschaft. Als wir auf dem Schulhof zusammensitzen, kommt eine von Klaras und Mias Lehrerinnen vorbei. Die beiden kichern und winken ihr verschmitzt zu. Wenn man Klara und Mia zusammen sieht, kann man sich kaum vorstellen, dass sie eines Tages vielleicht nicht mehr jeden Tag zusammen verbringen werden, sondern sich beide auf ihren eigenen Weg in Richtung Arbeitswelt machen werden.

„Ich bin kein "Schulhasser". Ich mag es, dass man hier jeden Tag seine Freunde trifft und noch nicht so sehr auf sich alleine gestellt ist. Aber irgendwann ist es natürlich genug, und dann muss man auch mal arbeiten.“
Liebe Klara, hast Du schon eine Vorstellung, was Du nach der Schulzeit machen möchtest?
Noch nicht genau. Ich habe überlegt, etwas in Richtung Film zu machen. Da gibt es vieles, was mich interessiert: Tontechnik, Maskenbild oder auch Regie. Richtig sicher bin ich mir aber noch nicht.
Weißt Du auch schon, wie Du da einmal hinkommen könntest? Wir haben jetzt in der 11. Klasse ein dreiwöchiges berufsbezogenes Praktikum, bei dem ich schon einmal erste Erfahrungen in die Richtung sammeln möchte. Ansonsten weiß ich es noch nicht genau.

Kannst Du beschreiben, was Dein Interesse fürs Filmgeschäft ausmacht?
An dem Beruf der Maskenbildnerin interessiert mich das Künstlerische, also zum Beispiel, dass man Wunden schminken kann, die täuschend echt aussehen. Ich finde es toll, andere Leute so zu verwandeln. Wenn ich Serien gucke, denke ich mir oft alternative Enden für die Geschichte aus. Deswegen könnte ich mir auch vorstellen, Regisseurin zu werden.

Gibt es auch etwas, das Dir vielleicht nicht so gut am Filmgeschäft gefallen könnte?
Maskenbildner arbeiten immer sehr spät. Die Arbeitszeiten sind, glaube ich, ziemlich anstrengend. Und das, obwohl man eher wenig Geld damit verdient.

Kannst Du schon sagen, wie wichtig Dir Geld und finanzielle Sicherheit bei der Berufswahl ist?
Auf keinen Fall möchte ich einen Job machen, der keinen Spaß bringt – nur, weil man da viel verdient. Da ich noch nicht die eine große Leidenschaft für einen bestimmten Beruf habe, würde ich abwägen und versuchen, ein Mittelweg zu finden: Zwischen dem, was mir Spaß macht und dem, was ich verdienen kann.

Haben Deine Eltern Dir schon Tipps gegeben für die Berufswahl?
Meine Mutter gibt mir schon ab und zu ein paar Tipps. Zum Beispiel weiß ich von ihr, dass ich als Maskenbildnerin wahrscheinlich mit wenig Gehalt zurechtkommen müsste, und dass ich das bei meiner Berufswahl berücksichtigen sollte.

Was steht für Dich an erster Stelle, wenn du Dich für einen Berufsweg entscheiden sollst?
Dass ich noch genug Zeit für meine Freunde und irgendwann einmal für meine eigene Familie habe. Und dass ich genügend Urlaub habe. Außerdem ist mir wichtig, dass ich mein "normales" Leben und meinen Job voneinander trennen kann. Also, dass ich nach der Arbeit loslassen und ein Privatleben haben kann.
Am Ende wollen wir herausfinden, was Dir noch wichtig ist. Wir spielen "Entscheide dich". Ich nenne Dir zwei Begriffe und Du entscheidest Dich zwischen beiden:

Geregelte oder flexible Arbeitszeit?
Flexible Arbeitszeit.

Firmenwagen oder Fahrrad?
Fahrrad.

Sicherheit oder Freiheit?
(Überlegt lange) Sicherheit.

Täglicher Kontakt mit Kollegen oder Homeoffice?
Homeoffice.

Großkonzern oder Start-up?
Start-up.

Steile Karriere oder Vereinbarkeit von Familie und Job?
Auf jeden Fall Vereinbarkeit.

Lieber Gutes tun oder viel Geld verdienen?
Gutes tun.

Klare Aufgaben oder Selbstbestimmung?
Selbstbestimmung.

Vielen Dank für das spannende Gespräch, liebe Klara!

*Zuerst erschienen auf www.dearkwork.de!

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