Zero Waste

Egal ob im Haushalt, auf der Arbeit, oder in der Schule – wir alle produzieren Müll, und das jeden Tag und in großen Mengen. Selbst wenn wir akribisch darauf achten, unseren Müll nach Vorschrift zu trennen, landet dennoch ein großer Teil auf Mülldeponien und wird verbrannt.

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Jeder Deutsche produziert pro Jahr rund 107 kg Verpackungsabfall. In Deutschland fielen im Jahr 2017 insgesamt 18,7 Millionen Tonnen Verpackungsmüll an, die zu einem großen Teil vermieden werden könnten. (Quelle: https://www.umweltbundesamt.de)

Hinzu kommt, dass die Gewinnung erneuerbarer und nicht-erneuerbarer Ressourcen häufig energie- und wasserintensiv ist und dies teilweise auf Kosten ganzer Ökosysteme. Ein übermäßiger Verbrauch dieser Rohstoffe führt zu hohen Kosten, die durch ein nachhaltiges Kosumverhalten gemindert werden könnten.

Eine Möglichkeit sich gegen die zunehmende „Vermüllung“ unseres Planeten zu wehren, ist ein „Zero Waste Lifestyle“. Übersetzt heißt das so viel wie ein Leben ohne Müll. Das lässt sich wohl kaum umsetzen. Aber jeder Mensch kann dazu beitragen, Müll zu vermeiden, indem man beispielsweise auf unnötige Verpackungen verzichtet.

Hinter Zero Waste steckt die Philosophie der Müllvermeidung und der Sensibilisierung für nachhaltigen Konsum, um Umwelt und Ressourcen zu schonen. Zentrale Aspekte sind neben der Vermeidung von Müll auch Reparieren, Teilen, Wiederverwenden, Schenken und Spenden. Auch wenn es häufig behauptet wird, ist Zero Waste nicht zwingend teurer. Wer teure Artikel kauft, der achtet bewusster auf sein Kaufverhalten und denkt vielleicht auch darüber nach, ob ein Produkt repariert oder weitergegeben werden kann. Zero Waste verfolgt im Wesentlichen fünf Grundsätze:

  • Refuse – Vermeidung von Müll: Mit dem Verzicht auf Produkte, die man nicht unbedingt braucht, vermeidet man ganz automatisch unnützen Müll. Ein gutes Beispiel hierfür ist das „Bitte keine Werbung“-Schild am Briefkasten.
  • Reduce – Reuzierung von Müll: Dabei geht es nicht nur um das bewusste Reduzieren des Konsumverhalten, sondern auch darum, Dinge, die man bereits zu Hause hat, auf ihre Nützlichkeit hin zu prüfen.
  • Reuse – Wiederverwenden von Produkten: Anstatt Produkte zu kaufen die man nur ein Mal verwenden kann sollten Produkte gekauft werden die über einen langen Zeitraum nutzbar sind. So kann man beispielweise eine Brotdose und eine Trinkflasche mit zur Arbeit nehmen, anstatt unterwegs verpackte Lebensmittel zu kaufen. Auch wiederverwendbare Gemüsenetze sind ein gutes Beispiel.
  • Recycle – Aufbereitung von Müll: In Fällen, in denen sich Abfall nicht vermeiden lässt, sollte man ans Recycling denken und so diese Produkte dem Wertstoffkreislauf zuführen.
  • Rot – Kompostieren von Müll: Für biologisch abbaubare Produkte kann man sich einen Kompost einrichten oder die Bio-Tonne nutzen.

Inzwischen bieten viele Städte die Möglichkeit, in sogenannten Unverpackt-Läden einzukaufen. Dazu bringt man seine eigenen Gefäße und Beutel mit, um Plastikmüll gänzlich aus dem Einkauf zu verbannen. Es gibt auch die Möglichkeit für verpackungsfreie Abos, die einem die Lebensmittel direkt nach Hause liefern. Wem das alles noch nicht reicht, der kann auch viele Dinge selbst herstellen. Viele Kosmetik- und Haushaltsartikel lassen sich einfach selbst herstellen. Letztendlich liegt es an jedem Einzelnen, seinen Beitrag zu leisten und zu entscheiden, wo Müllvermeidung möglich ist.

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