Lust auf Konsum: Kleidung, Süßigkeiten und Freizeit?

Die Deutschen kaufen wieder mehr – gerne mit geborgtem Geld. Jugendliche sind in Deutschland eine begehrte Konsumentengruppe, denn sie verfügen über eine große Kaufkraft. Sie geben derzeit rund 22 Milliarden Euro für ihren Konsum aus – mehr als je zuvor. So kaufen sie zum Beispiel Kleidung, Süßigkeiten oder geben ihr Geld für Freizeitaktivitäten aus.

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Glossar

Konsum

Mit Konsum (lat. consumere = verbrauchen) ist zum einen der Kauf von Waren oder Dienstleistungen...

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Aber auch die deutschen Erwachsenen sind zurzeit sehr konsumfreudig. Ihre Konsumlust ist in diesem Herbst so hoch ist wie schon lange nicht mehr. Um genau zu sein, ist sie im Vergleich zum Herbst des vergangenen Jahres um mehr als 30 Prozent gestiegen. So hoch war sie zuletzt im Jahr 2006 – also vor der großen Finanz- und Wirtschaftskrise. Ein wichtiger Grund dafür ist die gute Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote ist niedrig und die Menschen haben weniger Sorgen, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Sie gehen davon aus, dass ihr Einkommen stabil bleiben wird und sie auch in ein paar Monaten noch genug Geld haben werden. So können sie sich auch größere Ausgaben leisten.

Allerdings machen die Verbraucher in Deutschland für ihren privaten Konsum auch mehr Schulden als sonst, und das bringt Risiken mit sich. Insgesamt nutzen inzwischen 33 Prozent aller Haushalte einen Ratenkredit (Quelle: siehe Randspalte). Aber auch der Dispositionskredit wird in diesem Jahr häufiger in Anspruch genommen. Begünstigt wird diese Entwicklung durch die derzeit besonders niedrigen Zinsen, die dafür sorgen, dass Kredite günstig sind.

Die niedrigen Zinsen machen sich auch die Einzelhändler zunutze und bieten ihren Kunden direkt beim Kauf einen günstige Ratenkredite an, manchmal sogar zu null Prozent Zinsen. Das ist für die Verbraucher ein starker Anreiz für eine zusätzliche Anschaffung. Davon geht auch der Bankenfachverband aus. Er ist der Meinung, dass viele Waren vor allem deshalb gekauft werden, weil sie in Verbindung mit einem extrem günstigen Kredit angeboten wer- den. Die Kauflust auf Pump ist allerdings eine zweischneidige Sache: Für den Staat ist es na- türlich gut, wenn viel konsumiert wird. Dann werden nämlich mehr Steuern gezahlt und der Staat hat höhere Einnahmen. Außerdem wirkt sich der steigende Konsum auch positiv auf die Arbeitslosigkeit aus: Wenn viel konsumiert wird, muss auch viel produziert werden, und dafür braucht man Arbeitskräfte. Auf der anderen Seite ist es für den einzelnen Verbraucher aber mit persönlichen Risiken verbunden, Schulden zu machen. Und im schlechtesten Fall kann das die Konsumfreude im Nachhinein sehr trüben.

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