W2: Was ist das besondere an eurer Geschäftsidee?
Ina: Alle unsere Wohnungen sind “löffelfertig” eingerichtet und mit einem funktionierenden Internetanschluss ausgestattet, sodass die Reisenden sofort einziehen und sich wie zuhause fühlen können. Dadurch, dass wir ausschließlich eigens dafür vorgesehene Apartments mit einer Mindestmietdauer von einem Monat anbieten, schließen wir im Gegensatz zu vielen anderen Online-Anbietern für möblierte Wohnungen rechtsgültige Mietverträge mit unseren Kunden.
Bevor Apartments auf der Plattform online angeboten werden, durchläuft jedes Apartment einen Verifizierungsprozess, bei dem nicht nur die Kompatibilität der Ausstattung mit den An
forderungen der Geschäftsreisenden verifiziert wird, sondern auch der Apartmentanbieter selber verifiziert wird. Auch eine kurzfristige Anmietung der Apartments ist möglich. Das Stichwort “Komfort” steht bei uns sowohl bei der Buchung, als auch der Wohnerfahrung an erster Stelle. Darüber hinaus können sich für Unternehmen – insbesondere bei längeren Aufenthalten – im Vergleich zu Hotelzimmern auch Kostenersparnisse ergeben.
W2:Warum habt ihr euch bei der Startup-Gründung für die Immobilienbranche entschieden?
Ina: In vielen Branchen entstanden in den letzten Jahren neue, disruptive Geschäftsmodelle, oft in Verbindung mit der
Digitalisierung. Die Immobilienbranche ist eine der letzten, die noch keine flächendeckende Digitalisierung erfahren hat, sodass hier viele - auch historisch gewachsene - Ineffizienzen bestehen, die behoben werden können. Dustin und Christoph haben nach ihren eigenen Erfahrungen im Ausland schnell erkannt, dass Business-Reisende ein bislang wenig bedientes Segment auf dem deutschen bzw. europäischen Mietmarkt sind, wenn es um längerfristige Unterbringung geht. Insgesamt steigt die Nachfrage nach möblierten Wohnungen, aber auch Serviced Apartments oder Boardinghäusern. Wir sehen, dass sich dieser Markt in Richtung eines “Living-as-a-Service-Modell” entwickeln wird und können mit unserer Plattform zwei Branchen (Immobilien und Geschäftsreisen) direkt miteinander vernetzen.
Anmerkung d. Red.: Living-as-a-service ist ein
Trend in der Immobilienbranche, der ein Gesamtpaket für Leben & Wohnen beschreibt. Statt nur eine Wohnung zu mieten, erhält der Kunde hier ein Service-Paket, das z.B. Lebensmittelversand, Strom-, Gas- und Internetversorgung, Smart Home-Komponenten, Reinigung, Post- und Paketdienste usw. bündelt und meistens als eine Art Abo-Modell angeboten wird. Der Begriff lehnt sich an das etablierte Konzept des Software-as-a-Service an, bei dem keine Programme mehr gekauft, sondern
Dienstleistungen abonniert werden.
W2: Welches Potenzial seht ihr im Rahmen der Digitalisierung für neue Wohnkonzepte wie Shared Living und ähnliches? Ist das auch im berufsbedingten „Wohnen auf Zeit“ ein Thema?
Ina: Shared Living ist einer von mehreren aktuellen Megatrends in der Immobilienbranche. Für uns besonders interessant sind Themen wie “Bleisure Travel”, also die Verbindung von Business und Leisure, oder auch Serviced Apartments. Wer geschäftlich unterwegs ist, hat oftmals andere Ansprüche als ein Privatreisender. Wir bemühen uns daher, nicht nur die Flexibilität und den Komfort einer eigenen Wohnung, sondern in Zukunft vermehrt auch die Annehmlichkeiten eines Hotels und darüber hinausgehende Services anzubieten. Dazu könnte der klassische Wäscheservice gehören, bis hin zur automatischen Befüllung des Kühlschranks oder einer monatlich kündbaren Mitgliedschaft in lokalen Fitnessstudios. Im Rahmen des “Bleisure”-Trends haben wir das Ziel, Geschäftsreisen zu den angenehmen Seiten des Arbeitslebens zu machen.
W2: Vielen Dank für das interessante Gespräch.
Ina: Sehr gerne!
Hier geht es zu "The Homelike": Klick!