Direct Trade

Zukunft oder Utopie?

Direkt, nachhaltig, ökologisch, transparent und fair – heutzutage ist es nicht nur wichtig zu wissen, was in den oft virtuellen Einkaufswagen kommt, sondern auch wie der Weg zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern geregelt ist. Aber worum handelt es sich eigentlich bei Direct Trade? Einfach nur der gute alte Direktvertrieb unter Ausschluss zwischengeschalteter Handelsstufen? Oder geht es in Zeiten der Neo-Ökologie um mehr?
Wer den Begriff Direct Trade hört, zieht vermutlich schnell Rückschlüsse zum „Fair Trade“, dem geläufigen Begriff für fairen Handel als soziale Bewegung im Ganzen, die mit dem Label „Fairtrade“, als eingetragene Marke der Fairtrade International, vielen bekannt sein dürfte. Ursprünglich vor rund 10 Jahren von Intelligentsia Coffee, Counter Culture & Stumptown, einem amerikanischen Café und Kaffeehandel, geprägt, beinhaltet Direct Trade im Zeitalter der Digitalisierung und mit Blick auf die schonende Nutzung natürlicher Ressourcen viel mehr.
Von Direct Trade spricht man, wenn ein Produkt:

  • hohe Qualität aufweist,
  • unter nachhaltigen Kriterien hergestellt wurde und dies
  • unter Beachtung fairer Bedingungen für die Produzierenden.
  • hohe Transparenz mit Blick auf die Handelskette aufweist und
  • möglichst direkt, ohne lange Handelsketten von den Verbraucherinnen und Verbrauchern bezogen wird.

Der Begriff Direct Trade wird heute oftmals über den ursprünglichen Sinn hinaus verwendet, da er rechtlich nicht geschützt ist. Gerade Techfirmen bieten in fast allen Bereichen des täglichen Lebens, vom Technikhersteller, über die Matratzenprofis und Küchengeräteherstellern bis hin zu spannenden neuen Lebensmitteln, ihre Produkte über Onlineportale unter diesem Label an. Gemeint ist hier aber eher die Direktvermarktung oder der Direktvertrieb. Nachhaltig und fair sind diese Produkte oftmals nicht und Onlineportale verdienen kräftig mit. Der Kern des Direct Trades geht dabei häufig verloren und die Produzierenden spüren wenig vom eigentlich attraktiven Modell. Denn um eine nachhaltige Produktion zu sichern, sollten zwischen Produzierenden und Abnehmenden Partnerschaften angestrebt werden, um somit Lieferketten sozial und ökologisch nachhaltiger zu gestalten.

Da es für Direct Trade-Produkte bisher kein übergreifendes Siegel gibt, ist es für Verbraucherinnen und Verbraucher nicht immer leicht, ein entsprechendes Produkt zu erkennen. Vertrauen, Kundenstimmen und klare Darstellung der nachhaltigen, fairen und ökologisch sinnvollen Produktion und Lieferung stehen beim Direct Trade klar im Mittelpunkt. Um einen verlässlichen Händler zu finden, der ein Direct Trade Produkt anbietet, bieten die oben genannten Faktoren Orientierung.

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