Nils Riedl betont im Interview die drei signifikanten Hebel der Sinnökonomie: An erster Stelle sollte der Sinn deutlich werden, also der Zweck, wofür das Unternehmen steht. Dann benötigt man ein Team, das sich mit diesem Sinn identifiziert und in der Arbeit engagiert. Als dritten Hebel benötigt man dann natürlich die
Konsumenten, die mit dem Konsum der Produkte etwas Gutes bewirken möchten.
Durch den
ressourcenschonenden Umgang mit der Ressource Raum möchte Julian Nitsche von Shquared mehr Sinn in die geteilte Nutzung von gewerblichen Flächen bringen. So wird zum Beispiel die Autowerkstatt nach Feierabend zu einem kulturellen Ort, an dem Lesungen oder Konzerte stattfinden. Auch Christian Siegmund hat sich mit Wildplastic
Verantwortungs
eigentum groß auf die Fahnen geschrieben. Ihm ist wichtig, dass der Sinn des Unternehmens vor dem Profit steht. Das bedeutet, dass der Profit Mittel zum Zweck sein sollte: ist das Unternehmen erfolgreich, kann es auch mehr davon tun, was es eigentlich bezweckt. Genau so ist es auch bei the nu company. Der Schokoladenhersteller pflanzt pro verkauftem Riegel einen Baum und benötigt das
wirtschaftliche Wachstum sowie den Konsum, um die Aufforstung in Madagaskar zu skalieren: denn bis 2030 möchten sie eine Milliarde Bäume pflanzen und müssen dafür folglich auch eine Milliarde Schokoriegel verkaufen. Christian Siegmund betont hier, dass es für die Unternehmen immer ein Spagat zwischen sinnvollem
Handeln und der wirtschaftlichen Existenz ist.
Schaut man auf die eigene Sinnsuche, sollte man laut Julian Nitsche auf jeden Fall mutig und offen sein, Neues auszuprobieren. Auch Fehler zu machen gehört dazu und kann sogar das eigene Finden weiter vorantreiben. Nils Riedl betont abschließend, dass man sich niemals mit weniger zufrieden geben sollte, als dem, was einen zufrieden und gesund macht.